Morgens 6:00 Uhr und ich stehe mit Reiner dem Erbauer und besitzer des hier porträtierten Ford Model am Start des Strandrennens auf der dänischen Nordseeinsel Rømø.
Die Sonne geht gerade auf und wir geniessen die Ruhe bevor zehntausende Zuschauer in den Dünen hocken und die Boxengasse voll ist. Hier lebt die Tradition des Strandrennens einmal im Jahr auf, wenn über 100 Enthusiasten mit Hotrods oder Flugmotoren sich ein Achtelmeile Beachrace liefern.
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Hot Rod heißt wörtlich übersetzt heißes Pleuel. Möglich ist, dass Hot Rod von Pushrod, englisch für Stoßstange oder Schubstange abgeleitet ist. Eine andere Erklärung ist, dass der Begriff aus der Zusammenziehung von Hot Roadster für leistungsgesteigerter Roadster entstanden ist. Rod ist aber auch ein Slang-Wort für Pistole. Manche Quellen behaupten, die Hot Rods hätten ihren Namen daher, weil sie so gefährlich wie eine Waffe sind.Ein Hot Rod, oder auch Hotrod, ist ein speziell modifiziertes, meist US-amerikanisches Automodell aus den 1920er bis 1940er Jahren. Der Originalmotor ist zumeist durch ein leistungsstarkes V8-Aggregat ersetzt, die Karosserie aus optischen Gründen umfangreich verändert. wie hier bei Reiners Ford Model A. Das Hot Rodding ist nur eine der vielen Varianten des US-Customizings. Abzugrenzen sind die Hot Rods insbesondere von den Custom Cars, bei denen ebenfalls umfangreiche Motor- und Karosserieveränderungen vorgenommen werden, deren Basisfahrzeuge jedoch wesentlich jüngeren Datums sind.
Anfangs wurden Hot Rods auf der Basis preiswerter, älterer Modelle aus der Vorkriegszeit aufgebaut. Das Gewicht wurde reduziert und ein stärkerer Motor eingebaut. In den 1940er Jahren fanden die aus dem Zweiten Weltkrieg zurückkehrenden Soldaten oder auch Jugendliche aus wohlhabenderen Familien so eine kostengünstige Möglichkeit, sich Beschleunigungsrennen zu liefern. Die ersten Hot Rodder sind somit die Pioniere des Drag Racings. Heutzutage ist das Hot Rodding eine Art automobiler Subkultur. Die Szene hat sich längst vom Lebensstil und Lebensgefühl der 1950er Jahre losgelöst. Wie damals haftet den Hot Roddern jedoch auch heute noch ein gewisses Rebellenimage an. die beliebtesten Modelle stammen aus den Jahren zwischen 1932 und 1934 stammten. Die US-Customizing-Szene kennt verschiedene Kategorien, die sich unter anderem durch klar definierte Stilregeln voneinander unterscheiden, vor allem was die verwendeten Karosserien und Modelle anbelangt. Bis zum Baujahr 1949 werden entsprechend frisierte Fahrzeuge als Hot Rods bezeichnet. Das gilt auch für Nachbauten. Die Karosserien für Hot Rods stammen immer öfter aus den Werkstätten moderner Karosseriebauer, denn originale historische All-Steel-Bodies, wie etwa das Ford Modell B von 1932, der Deuce, werden immer seltener.
Erbauer Reiner Norff
Fotos by BEN OTT